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Tarkowskij |
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Lichtspuren |
Spuren versiegelter Zeit - Der Tarkowsij Zyklus
Der Arbeitszyklus "Spuren versiegelter Zeit" thematisiert auf bildnerische Weise Artefakte, die in der Vergangenheit zu verorten sind, aber gleichwohl in der Gegenwart durch die verstrichene Zeit überformt und hinsichtlich dieser Veränderung die etablierte Wahrnehmung beim Betrachter erweitert, oder gar infrage stellt. Wir kennen aus eigener Erfahrung, dass sich Erinnerungen an bedeutende Ereignisse nach Jahren mit ihrem emotionalen Gehalt verfestigen oder verflüchtigen, oder dass faktische Sachverhalte durch unser Gehirn im Laufe der Zeit modifiziert, beziehungsweise verändert, oder sogar verfälscht werden können. Daraus ist nicht nur zu schlussfolgern, dass jegliche Handlung nicht nur in ihrer jeweiligen Zeit Spuren hinterlässt, sondern auch bis in die Gegenwart und darüber hinaus hineinwirkt und somit ständiger Neubetrachtung und Interpretation bedarf, um Fehldeutungen und Verfälschungen entgegenzuwirken.
Der Arbeitszyklus gliedert sich in drei Teile: Der erste Teil formuliert in kleinformatigen Arbeiten anhand von übermalten Fotografien deren vermeintliche Objektivität mit der Betitelung "Manipulierte Spuren". Ein zweiter Teil beschäftigt sich mit Landschaftsspuren und der Bedeutung des Lichts unter dem Titel „Lichtspuren“. Der dritte und zentrale Teil des Arbeitszyklus reflektiert die Arbeit des Regisseurs Andrei Tarkowskij anhand seines Films "Stalker" von 1978.
Tarkowskijs filmkünstlerische Arbeit befasst sich mit großer moralischer Integrität, geradezu leitmotivisch, mit dem Phänomen der Zeit und der Rezeption von Geschehnissen im assoziativen Kontext und entzieht sich einer nur linearen und einheitlichen Erzählstruktur. Sämtliche Arbeiten des Bilderzyklus verweisen nicht nur hinsichtlich ihrer Ikonographie auf Spuren der Zeit, sondern generieren anhand des Arbeitsprozesses, unter Einsatz einer speziellen Lasurmalerei, ein äquivalentes Medium zum Phänomen der Zeit, welche sich wie eine Patinaschicht über das Motiv beziehungsweise das Ereignis legt. |